Aktuelles › Inno­va­ti­ons­preis Thü­rin­gen 2022 an vier Opto­Net-Mit­glie­der verliehen

Fünf Spit­zen­ent­wick­lun­gen und ein Unter­neh­mer mit dem wich­tigs­ten Thü­rin­ger Wirt­schafts­preis ausgezeichnet

Wirt­schafts­mi­nis­ter Wolf­gang Tie­fen­see hat heute in Wei­mar gemein­sam mit der Stif­tung für Tech­no­lo­gie, Inno­va­tion und For­schung Thü­rin­gen (STIFT), dem TÜV Thü­rin­gen und der Ernst-Abbe-Stif­tung den „Inno­va­ti­ons­preis Thü­rin­gen 2022“ ver­lie­hen. Fünf Spit­zen­ent­wick­lun­gen und ein Unter­neh­mer wur­den aus­ge­zeich­net. Das Thü­rin­ger Wirt­schafts­mi­nis­te­rium stellt das Preis­geld in Höhe von ins­ge­samt 100.000 Euro zur Verfügung.

„Inno­va­tio­nen sind die beste Ant­wort auf die Her­aus­for­de­run­gen der Gegen­wart“, sagte Tie­fen­see anläss­lich der Preis­ver­lei­hung. Viele Pro­bleme unse­rer Zeit müss­ten und könn­ten tech­no­lo­gisch gelöst wer­den. Inso­fern sei es erfreu­lich, dass sich auch in die­sem Jahr wie­der etli­che der für den Inno­va­ti­ons­preis ein­ge­reich­ten Vor­schläge mit aktu­el­len Her­aus­for­de­run­gen in Berei­chen wie Medi­zin und Infek­ti­ons­schutz, Ener­gie­ein­spa­rung, Res­sour­cen­scho­nung und Nach­hal­tig­keit beschäf­tig­ten. Andere Wett­be­werbs­bei­träge wie­derum beruh­ten auf tra­di­tio­nel­len Kern­kom­pe­ten­zen Thü­rin­gens, wie z.B. der Sen­so­rik oder Optik. „Der Inno­va­ti­ons­preis ist damit ein zuver­läs­si­ger Grad­mes­ser für die hohe tech­no­lo­gi­sche Leis­tungs­fä­hig­keit unse­res Lan­des“, sagte Tie­fen­see – der zugleich Bilanz der zurück­lie­gen­den Jahre zog: Mit der 25. Ver­lei­hung in die­sem Jahr gebe es nun­mehr 111 dotierte Preis­trä­ge­rin­nen und Preis­trä­ger, allein seit dem Jahr 2000 wur­den fast 1,65 Mil­lio­nen Euro an Preis­gel­dern aus­ge­schüt­tet. Hin­ter die­sen Zah­len ste­cke eine enorme Inno­va­ti­ons­fä­hig­keit, auf der man für die Zukunft auf­bauen könne: „Denn als eine Region, die nicht von Boden­schät­zen, son­dern von guten Ideen lebt, braucht Thü­rin­gen Inno­va­tio­nen in allen Berei­chen, um lang­fris­tig die Wett­be­werbs­fä­hig­keit der Indus­trie zu stei­gern, Wohl­stand und Arbeits­plätze zu sichern.“

„Inno­va­tio­nen sichern unse­ren Wohl­stand und Zukunft. Dass wir mit dem Inno­va­ti­ons­preis beson­dere Leis­tun­gen aus­zeich­nen, ist einer­seits ver­diente Aner­ken­nung und öffent­li­che Wür­di­gung unter­neh­me­ri­scher Inno­va­tion. Gleich­zei­tig ist der Inno­va­ti­ons­preis seit 25 Jah­ren Anreiz, das Inno­va­ti­ons­öko­sys­tem immer wei­ter­zu­ent­wi­ckeln und zu stär­ken“, sagt Chris­tiane Kilian, Vor­stän­din der Stif­tung für Tech­no­lo­gie, Inno­va­tion und For­schung Thü­rin­gen (STIFT). „Inno­va­tio­nen leben Seite 2 von 4 vom Aus­tausch zwi­schen Men­schen, Unter­neh­men und Insti­tu­tio­nen, ins­be­son­dere dem inter­dis­zi­pli­nä­ren Aus­tausch – dafür sorgt der Wett­be­werb, aber auch die heu­tige Preis­ver­lei­hung mit 250 Gäs­ten als Bühne und wich­tige Platt­form für Erfah­rungs­aus­tausch und Netzwerken.“

Als eine der bun­des­weit höchst­do­tier­ten Aus­zeich­nun­gen in die­sem Bereich wird der Inno­va­ti­ons­preis Thü­rin­gen bereits zum 25. Mal ver­ge­ben. Der Preis wür­digt die Inno­va­ti­ons­kraft von Unter­neh­men und soll zur Ent­wick­lung neuer Pro­dukte ermu­ti­gen. Er wird in den Kate­go­rien „Tra­di­tion & Zukunft“, „Indus­trie & Mate­rial“, „Digi­ta­les & Medien“ sowie „Licht & Leben“ ver­ge­ben. Mit dem „Son­der­preis für junge Unter­neh­men“ wer­den Start-up-Unter­neh­men unterstützt.

Für den Wett­be­werb wur­den 62 Bewer­bun­gen ein­ge­reicht, die in einem zwei­stu­fi­gen Ver­fah­ren von einer 19-köp­fi­gen Jury gesich­tet und bewer­tet wur­den. Bei der Preis­ver­gabe ent­schei­det die Jury nach Kri­te­rien wie Inno­va­ti­ons­grad, unter­neh­me­ri­scher Leis­tung, Funk­tio­na­li­tät, Gebrauchs­wert und wirtschaftlichem
Erfolg. Außer­dem müs­sen die Wett­be­werbs­bei­träge bereits auf dem Markt ein­ge­führt sein oder in Kürze auf den Markt kom­men. Wei­tere Vor­aus­set­zung ist, dass die vor­ge­stellte Inno­va­tion über­wie­gend in Thü­rin­gen ent­wi­ckelt bzw. gefer­tigt wurde.

 

Die Preis­trä­ger des Thü­rin­ger Inno­va­ti­ons­prei­ses 2022 sind:

 

Kate­go­rie „TRADITION & ZUKUNFT“ (dotiert mit 20.000,00 €):

Was­ser-Eis­strah­len; öko­lo­gi­sche abra­sive Ober­flä­chen­be­ar­bei­tung jen­pneu­ma­tik & Schlauch­tech­nik GmbH

Zum Ent­fer­nen von Rost oder Lacken kommt häu­fig das Sand­strah­len zum Ein­satz, das jedoch auf­wän­dige Schutz­maß­nah­men für Men­schen und Umwelt erfor­dert. Die jen­pneu­ma­tik & Schlauch­tech­nik GmbH aus Jena hat eine Lösung ent­wi­ckelt, bei der kleine Eis­kü­gel­chen die Auf­gabe des San­des über­neh­men und somit kein Quarz­sand mehr nötig ist. Durch das Eis­strah­len kann eine höhere Effi­zi­enz erzielt, Pro­zesse beschleu­nigt und die Anwen­der von gesund­heits­schäd­li­chen Stäu­ben ent­las­tet wer­den. Das zum Euro­pa­pa­tent ange­mel­dete Ver­fah­ren benö­tigt kei­nen elek­tri­schen Anschluss und eig­net sich für die Anwen­dung direkt an Bauwerken.

 

Kate­go­rie „INDUSTRIE & MATERIAL“ (dotiert mit 20.000,00 €):

UFO Probe® Card: Opto-elek­tro­ni­sche Prüf­karte für PIC-Wafer-Tests Jen­op­tik Opti­cal Sys­tems GmbH
Jen­op­tik Opti­cal Sys­tems GmbH

Glas­fa­ser­ka­bel erset­zen zuneh­mend die klas­si­schen Netz­werk­ka­bel. Dadurch wer­den mehr Wand­ler erfor­der­lich, die elek­tri­sche in opti­sche Signale über­set­zen. Die Jen­op­tik Opti­cal Sys­tems GmbH hat ein Bau­teil für die schnelle Über­prü­fung von pho­to­nisch inte­grier­ten Schalt­krei­sen auf ihre Güte ent­wi­ckelt. Die UFO Probe® Card ermög­licht ein par­al­le­les Tes­ten von elek­tri­schen und opti­schen Kom­po­nen­ten in nur einer Prüf­karte. Ein Patent ist bereits erteilt; sie­ben wei­tere sind in ver­schie­de­nen Regio­nen ange­mel­det. Die UFO Probe® Card ist kom­pa­ti­bel mit bis­he­ri­gen Unter­su­chungs­ge­rä­ten und erfor­dert des­halb keine Neuinvestitionen.

 

Kate­go­rie „DIGITALES & MEDIEN“ (dotiert mit 20.000,00 €):

All-in-One Inter­com-Sys­tem Coach­whispe­rer GmbH
Bei vie­len Mann­schafts­sport­ar­ten errei­chen Trai­ner am Spiel­feld­rand die Sport­ler mit ihren Hin­wei­sen oft nicht. Auch gibt es bis­lang keine Mög­lich­keit, Gesund­heits­da­ten der Sport­ler an die Trai­ner zu über­mit­teln. Die Coach­whispe­rer GmbH aus Jena hat ein Kom­mu­ni­ka­ti­ons-Sys­tem ent­wi­ckelt, mit dem Trai­ner direkt wäh­rend des Trai­nings Ein­fluss auf die Sport­ler neh­men kön­nen. Das Sys­tem ermög­licht die Kom­mu­ni­ka­tion mit ein­zel­nen Spie­lern, einer Gruppe oder dem gan­zen Team und kann zudem wich­tige Vital­pa­ra­me­ter erfas­sen und an den Trai­ner über­mit­teln. Das Unter­neh­men rich­tet sich zunächst an Sport­ver­eine. Mög­li­che Ein­satz­ge­biete erstre­cken sich aber auch auf andere Bran­chen, in denen eine schnelle und ziel­ge­rich­tete Kom­mu­ni­ka­tion benö­tigt wird.

 

Kate­go­rie „LICHT & LEBEN“ (dotiert mit 20.000,00 €):

Pro­dukt zur kon­takt­lo­sen Fin­ger­ab­druck­auf­nahme für Iden­ti­fi­zie­rung und Veri­fi­ka­tion IDloop GmbH
IDloop GmbH

Fin­ger­ab­druck­scan­ner kom­men in immer mehr sicher­heits­re­le­van­ten Berei­chen zu Ein­satz. Bis­he­rige Sys­teme haben jedoch durch häu­fige Berüh­run­gen ein Pro­blem: Oft sam­melt sich Dreck auf der Sen­sor­flä­che, so dass meh­rere Anläufe bis zu einem erfolg­rei­chen Scan nötig sind. Hinzu kommt durch den  Fin­ger­Sen­sor-Kon­takt eine mög­li­che Keim­be­las­tung. Die­sen Pro­ble­men setzt das Startup IDloop GmbH  aus Jena einen kom­pak­ten, kon­takt­lo­sen Fin­ger­ab­druck­scan­ner ent­ge­gen. Ihr Pro­dukt scannt nicht nur einen fla­chen Fin­ger­ab­druck, son­dern nimmt das räum­li­che Pro­fil der gan­zen Hand auf. Der im kom­pak­ten Scan­ner inte­grierte Mini­com­pu­ter errech­net in weni­ger als 100 Mil­li­se­kun­den die zwei­di­men­sio­na­len Fin­ger­ab­drü­cke, die kom­pa­ti­bel zum Abgleich mit bestehen­den Daten­ban­ken sind. Per­spek­ti­visch kön­nen mit Hilfe des Thü­rin­ger Unter­neh­mens 3D-Daten­ban­ken für eine genauere Iden­ti­fi­zie­rung auf­ge­baut werden.

 

SONDERPREIS FÜR JUNGE UNTERNEHMEN“ (dotiert mit 20.000,00 €):

FluI­Dect GmbH
FluI­Dect GmbH

Der Nach­weis von Legio­nel­len oder Sal­mo­nel­len im Trink­was­ser ist lang­wie­rig und erfor­dert auf­wän­dige Labor­un­ter­su­chun­gen. Die FluI­Dect GmbH will ein neu­ar­ti­ges Ver­fah­ren zur Markt­reife brin­gen, das die Unter­su­chung von Pro­zess­me­dien in Indus­trie­an­la­gen kon­ti­nu­ier­lich ermög­licht. 2021 grün­de­ten Phy­si­ker Dr. Mfluichael Him­mel­haus, Maschi­nen­bauer Dr. Tobias Schrö­ter und Wirt­schafts­wis­sen­schaft­ler Klaus Schindl­beck das Unter­neh­men, um einen neu­ar­ti­gen Sen­sor nach jah­re­lan­ger For­schungs­ar­beit in erste anwen­dungs­reife Pro­dukte zu über­füh­ren. Die Bun­des­agen­tur für Sprung­in­no­va­tio­nen för­dert das Startup, das über drei erteilte Patente ver­fügt und ein wei­te­res ange­mel­det hat. Das Team will sich zunächst auf Lösun­gen zur Unter­su­chung der Trink­was­ser­qua­li­tät, für die Fer­men­ta­tion oder zur Über­wa­chung der Far­ben­pro­duk­tion kon­zen­trie­ren. Neue Anwen­dun­gen für den medi­zi­ni­schen Bereich sind in der Per­spek­tive möglich.

 

Ernst-Abbe-Preis für inno­va­ti­ves Unter­neh­mer­tum (undo­tiert):

Hart­mut Heyer, Geschäfts­füh­rer der Lay­er­tec GmbH

Hart­mut Heyer, Geschäfts­füh­rer der Lay­er­tec GmbH aus Mel­lin­gen wird dem Ernst-Abbe-Preis für inno­va­ti­ves Unter­neh­mer­tum 2022 geehrt. Gleich nach der poli­ti­schen Wende grün­dete Heyer in der Garage eines Bau­ern­ho­fes die Laye­tec GmbH. Das Unter­neh­men ent­wi­ckelt und pro­du­ziert opti­sche Kom­po­nen­ten für die Laser­tech­nik und beschäf­tigt über 350 Mit­ar­bei­tende. Als eines von welt­weit weni­gen Unter­neh­men ver­fügt es sowohl über eine eigene Fein­op­tik­fer­ti­gung als auch über ver­schie­dene Beschich­tungs­tech­no­lo­gien. Hart­mut Heyer hat sein Unter­neh­men mit Weit­blick, Ideen­reich­tum und unter­neh­me­ri­schen Den­ken ste­tig wei­ter­ent­wi­ckelt und inter­na­tio­nal bekannt gemacht. Inno­va­tive Spit­zen­leis­tun­gen ver­bun­den mit Team­work und sozia­ler Ver­ant­wor­tung ste­hen ganz in der Tra­di­tion Ernst Abbes.

 

Umfas­sende Infor­ma­tio­nen zum Wett­be­werb und den Preis­trä­gern fin­den Sie unter www.innovationspreis-thueringen.de oder in der Wett­be­werbs­bro­schüre unter: https://media.stift-thueringen.de/index.php/s/b3eEsDLyXfE57RD.

Fotos: Stif­tung für Tech­no­lo­gie, Inno­va­tion und For­schung Thü­rin­gen (STIFT)

Preis­trä­ger-Fotos unter: https://media.stift-thueringen.de/index.php/s/ntEw9okb7k2RGGR