Aktuelles › Quan­ten­tech­no­lo­gien · Wis­sen­schaft­li­che Spie­le­rei oder volks­wirt­schaft­lich relevant?

Reger Aus­tausch auf dem 15. Erfur­ter Tech­no­lo­gie­Dia­log im COMCENTER Brühl in Erfurt/ Gast­vor­trag von Prof. Andreas Tün­ner­mann (IOF Jena) gibt Impulse für Diskussion

Sie ist eine Tech­no­lo­gie, von der man sich viel­fäl­tige Nut­zun­gen erhofft, bei­spiels­weise beim Ein­satz künf­ti­ger Robo­ter in der Indus­trie, bei der Ver­bes­se­rung von Medi­ka­men­ten und Krebs­the­ra­pien oder auch bei der abhör­si­che­ren, ver­schlüs­sel­ten Daten­über­tra­gung: Quan­ten­tech­no­lo­gien ver­fü­gen laut Fach­leu­ten über man­nig­fal­tige Poten­ziale, die es in den kom­men­den Jah­ren von der Grund­la­gen- in die ange­wandte For­schung zu über­tra­gen gilt.  „Quan­ten­tech­no­lo­gien – wis­sen­schaft­li­che Spie­le­rei oder volks­wirt­schaft­lich rele­vant?“ – den Gast­vor­trag mit die­sem Titel hielt am heu­ti­gen Mon­tag, 24. April, Prof. Dr. Andreas Tün­ner­mann, Lei­ter des Fraun­ho­fer-Insti­tuts für Ange­wandte Optik und Fein­me­cha­nik (IOF), im Rah­men des 15. Erfur­ter Tech­no­lo­gie­Dia­logs in Erfurt. „Die in jüngs­ter Zeit eröff­nete Mög­lich­keit der Kon­trolle indi­vi­du­el­ler Quan­ten hat die Nut­zungs­op­tio­nen noch­mals ver­viel­fäl­tigt“, sagte der For­scher auf der Tagung. „Damit ste­hen die moder­nen Volks­wirt­schaf­ten heute vor einer ver­gleich­ba­ren Situa­tion wie in den sech­zi­ger Jah­ren des ver­gan­ge­nen Jahr­hun­derts, als die digi­tale Revo­lu­tion begann – wir befin­den uns an der Schwelle zu einer neuen tech­no­lo­gi­schen Revolution!“

Dass Quan­ten­tech­no­lo­gie viele Poten­ziale birgt, ist seit län­ge­rem bekannt – als einen „Unter­schied zwi­schen einem Über­schall-Jet und einem Zep­pe­lin“ beschrie­ben Exper­ten bereits vor Jah­ren die Dif­fe­renz zwi­schen her­kömm­li­chen Hoch­leis­tungs­rech­nern und Quan­ten­com­pu­tern. Und die Ent­wick­lung in die­sem Feld geht rasant voran. Nicht zufäl­lig wurde daher das Thema Quan­ten­tech­no­lo­gien für den dies­jäh­ri­gen Erfur­ter Tech­no­lo­gie­Dia­log aus­ge­wählt, will doch die­ses Ver­an­stal­tungs­for­mat eine Platt­form bie­ten für die Dis­kus­sion aktu­el­ler, zukunfts­wei­sen­der For­schungs­fel­der und Inno­va­tio­nen. „Quan­ten­tech­no­lo­gien sind ein Schlüs­sel zur Zukunft. Mit der Kon­trolle und Nutz­bar­ma­chung von Quan­ten las­sen sich tech­no­lo­gi­sche Ent­wick­lun­gen auf eine neue Ebene heben, etwa in den Berei­chen Medi­zin und IT. Doch das gelingt nur, wenn sich For­schungs­er­geb­nisse auch in kon­krete Anwen­dun­gen über­tra­gen las­sen. Der Erfur­ter Tech­no­lo­gie­Dia­log ist dafür ein aus­ge­zeich­ne­tes, bewähr­tes Forum, das einen gegen­sei­ti­gen Aus­tausch ermög­licht“, sagte in ihrem Gruß­wort zu Beginn der Tagung Dr. Katja Böh­ler, Staats­se­kre­tä­rin für For­schung, Inno­va­tion und Wirt­schafts­för­de­rung im Thü­rin­ger Wirt­schafts­mi­nis­te­rium. Eben­falls mit einem Gruß­wort wandte sich Erfurts Ober­bür­ger­meis­ter Andreas Bau­se­wein im COMCENTER Brühl an die Gäste. „Die Poten­ziale von Quan­ten­tech­no­lo­gien im Bereich Kom­mu­ni­ka­tion, Com­pu­ting, Sen­so­rik und Bild­ge­bung beherr­schen die tech­no­lo­gi­schen Zukunfts­de­bat­ten und geben Chan­cen für die mit­tel­stän­di­schen Unter­neh­men, neue Märkte zu erobern, diese zukunfts­fä­hig und volks­wirt­schaft­lich rele­vant zu gestal­ten – die Zukunft bringt uns enorme Mög­lich­kei­ten“, führte er aus.

Der Vor­trag von Prof. Andreas Tün­ner­mann bot den Besu­che­rin­nen und Besu­chern viel­fäl­tige Impulse und Anre­gun­gen für eine aus­gie­bige Dis­kus­sion beim abend­li­chen Get tog­e­ther. Für LEG-Geschäfts­füh­re­rin Sabine Wosche ist die­ses Mit­ein­an­der eine Vor­aus­set­zung für die wei­tere erfolg­rei­che wirt­schaft­li­che Ent­wick­lung des Frei­staats: „Thü­rin­gen hat ein hohes Wachs­tums- und Inno­va­ti­ons­le­vel – wenn wir das hal­ten und aus­bauen wol­len, geht das nur gemein­sam! Der Tech­no­lo­gie­Dia­log konnte coro­nabe­dingt meh­rere Jahre nicht als Prä­senz­ver­an­stal­tung statt­fin­den, und umso schö­ner ist es, dass jetzt wie­der die Mög­lich­keit zum per­sön­li­chen Gespräch bestand. Die Ver­an­stal­tungs­reihe wird auch künf­tig wich­tige Platt­form für Unter­neh­mer und For­scher sein!“

Hin­ter­grund Erfur­ter TechnologieDialog

Ver­an­stal­tet wer­den die The­men­abende vom For­schungs- und Indus­trie­zen­trum Erfurt e.V. (FIZ). Die Lan­des­haupt­stadt Erfurt ist gemein­sam mit dem Thü­rin­ger Minis­te­rium für Wirt­schaft, Wis­sen­schaft und Digi­tale Gesell­schaft (TMWWDG) und der LEG Thü­rin­gen Unter­stüt­zer der jähr­li­chen Erfur­ter Tech­no­lo­gie­Dia­loge. For­schende und Wirt­schafts­trei­bende nut­zen die Mög­lich­keit, sich zu aktu­el­len The­men aus­zu­tau­schen. Aus­ge­hend von Haupt­re­fe­ra­ten von renom­mier­ten Fach­kun­di­gen ermög­licht die Vor­trags­reihe allen inter­es­sier­ten Teil­neh­men­den, neue Ent­wick­lun­gen ken­nen­zu­ler­nen und dar­über ins Gespräch zu kommen. 

www.erfurter-technologiedialog.de