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Inter­na­tio­nale Fach­kon­fe­renz zu supra­lei­ten­der Elek­tro­nik und Quan­ten­tech­no­lo­gien gas­tiert in Erfurt

Mit der Inter­na­tio­nal Super­con­duc­tive Elec­tro­nics Con­fe­rence (ISEC) star­tete am Mon­tag die alle zwei Jahre statt­fin­dende wis­sen­schaft­li­che Kon­fe­renz in Erfurt, wel­che welt­weite Exper­ten auf dem Gebiet der supra­lei­ten­den Elek­tro­nik in einem Forum zusam­men­bringt. Bis Don­ners­tag gas­tiert die inter­na­tio­nale Ver­an­stal­tungs­reihe im Radis­son Blu Hotel Erfurt und deckt zen­trale Zukunfts­the­men ab, etwa Quan­ten­com­pu­ter sowie ener­gie­ef­fi­zi­ente Elek­tro­nik, und bie­tet Forum für Inno­va­tio­nen in Wis­sen­schaft und Industrie.

Im Rah­men der Eröff­nungs­ver­an­stal­tung begrüß­ten zunächst Prof. Tho­mas Ortlepp, Geschäfts­füh­rer des CiS For­schungs­in­sti­tuts für Mikro­sen­so­rik in Erfurt sowie Distin­gu­is­hed Pro­fes­sor an der Uni­ver­si­tät Yoko­hama in Japan und Prof. Ronny Stolz, Hono­rar­pro­fes­sor für Quan­ten­en­gi­nee­ring an der TU Ilmenau sowie Lei­ter der For­schungs­ab­tei­lung Quan­ten­sys­teme am Leib­niz-Insti­tut für Pho­to­ni­sche Tech­no­lo­gien (Leib­niz-IPHT) Jena, die etwa ein­hun­dert Gäste aus mehr als zwan­zig Län­dern wie den USA, China, Japan sowie Europa. Die ISEC gas­tiert im zwei Jahre Tur­nus in Europa, Ame­rika und Asien. Deutsch­land war mit Ber­lin zuletzt 1997 Gast­ge­ber der Kon­fe­renz. Umso mehr beton­ten beide Initia­to­ren der bereits 19. Auf­lage der ISEC die beson­dere Chance, die in der Gast­ge­ber­rolle die­ser Kon­fe­renz liegt – Thü­rin­gen und Erfurt auch als Stand­ort für Inno­va­tion und zukunfts­ge­rich­tete Tech­no­lo­gien zu prä­sen­tie­ren. Quan­ten­tech­no­lo­gien fin­den in unter­schied­li­chen Berei­chen eine zukünf­tige Anwen­dung, so bei­spiels­weise in Kon­zep­ten für sichere Kom­mu­ni­ka­tion, neue Metho­den zur Infor­ma­ti­ons­ver­ar­bei­tung, hoch­auf­lö­sende Metho­den in den Umwelt­wis­sen­schaf­ten und Raum­fahrt, per­so­na­li­sierte Syn­the­sen neuer Medi­ka­mente, oder auch ener­gie­ef­fi­zi­ente Lösun­gen für grüne Elek­tro­nik über Quan­ten­com­pu­ter bis hin zum Com­pu­ting nach dem Vor­bild des mensch­li­chen Gehirns.

Der Thü­rin­ger Minis­ter­prä­si­dent Mario Voigt begrüßte am Mon­tag­mor­gen das wis­sen­schaft­li­che Fach­pu­bli­kum und betonte: „In Thü­rin­gen sind wir über­zeugt: Die bes­ten Lösun­gen ent­ste­hen dort, wo For­schung und Pra­xis Hand in Hand gehen. Als tech­nik­ge­prägte Region mit lan­ger indus­tri­el­ler Tra­di­tion haben wir den Wan­del zur Zukunfts­re­gion erfolg­reich gestal­tet – leis­tungs­stark, inno­va­tiv und inter­na­tio­nal ver­netzt. Im Grü­nen Her­zen Deutsch­lands schlägt das tech­no­lo­gi­sche Herz Euro­pas: Die Mikro­elek­tro­nik ist der Herz­schlag moder­ner Tech­no­lo­gie – und Thü­rin­gen schlägt kräf­tig mit. Unsere Hoch­schu­len und For­schungs­ein­rich­tun­gen arbei­ten eng mit der Wirt­schaft zusam­men und schaf­fen gemein­sam die Vor­aus­set­zun­gen, um die gro­ßen Her­aus­for­de­run­gen unse­rer Zeit zu bewäl­ti­gen. Die Inter­na­tio­nal Super­con­duc­tive Elec­tro­nics Con­fe­rence in Erfurt ist Aus­druck der hohen inter­na­tio­na­len Wert­schät­zung, die die­ser Stand­ort genießt. Sie zeigt: Im Grü­nen Her­zen Deutsch­lands ist tech­no­lo­gi­sche Exzel­lenz zu Hause – und aus Thü­rin­gen kommt Zukunft.«

Anschlie­ßend betonte Kai-Uwe Satt­ler, Prä­si­dent der Tech­ni­schen Uni­ver­si­tät Ilmenau, in sei­nem Gruß­wort die Bedeu­tung der Kon­fe­renz­the­men unter ande­rem zur Beherr­schung der welt­weit immer wei­ter stei­gen­den Ener­gie­be­darfe in den KI-Rechen­zen­tren. Wei­ter­hin wies er auf die the­ma­ti­schen Bezüge zu aktu­el­len Arbei­ten im Bereich Supra­lei­tung bezie­hungs­weise neu­ro­mor­phes Com­pu­ting an der TU Ilmenau sowie die Ver­bin­dung zum CiS For­schungs­in­sti­tut als Unter­stüt­zer der Kon­fe­renz hin.

In der ers­ten Key­note der Kon­fe­renz stellte Frank Wil­helm-Mauch vom For­schungs­zen­trum Jülich das Ver­bund­pro­jekt „QSo­lid – Quan­ten­com­pu­ter im Fest­kör­per“ vor und ver­wies neben aktu­el­len Ergeb­nis­sen auch auf die zukünf­tige Road­map und Aus­rich­tung des For­schungs­vor­ha­bens, dass bereits Anfang 2022 startete.

Mehr als zwan­zig Bünd­nis­part­ner ver­fol­gen inner­halb der fünf­jäh­ri­gen Pro­jekt­lauf­zeit das Ziel, leicht ska­lier­bare Tech­no­lo­gien für einen Quan­ten­com­pu­ter zu ent­wi­ckeln. Neben der Ent­wick­lung der eigent­li­chen Qubits und ihrer Inte­gra­tion wer­den neu­ar­tige Elek­tronik­schal­tun­gen für die Steue­rung der inter­nen Abläufe im Quan­ten­pro­zes­sor und den Infor­ma­ti­ons­aus­tausch mit klas­si­schen Com­pu­tern entwickelt.

Noch bis Don­ners­tag, den 19. Juni 2025 refe­rie­ren und dis­ku­tie­ren die teil­neh­men­den Exper­ten zu neu­es­ten For­schungs­er­geb­nis­sen, Ent­wick­lungs­trends und neue Ideen auf dem Gebiet der supra­lei­ten­den Elek­tro­nik, Ein­zel­pho­to­nen-Detek­tion, Quan­ten­com­pu­tern, SQUIDs, supra­lei­ten­den digi­ta­len Schal­tun­gen und ande­ren For­schungs­er­geb­nis­sen im Zusam­men­hang mit supra­lei­ten­der Elektronik.

Wann und wo die nächste Aus­gabe der ISEC statt­fin­det, wird am Ende der Kon­fe­renz bekannt gegeben.

Die Kon­fe­renz­in­ter­net­seite ist www.isec2025.org