Aktuelles › ZEISS mit zehn­tem Rekord­jahr in Folge

Umsatz steigt um 11 Pro­zent auf 6,4 Mil­li­ar­den Euro – EBIT erst­mals über 1 Mil­li­arde Euro

Halb­lei­ter­tech­nik mit star­kem Wachs­tum dank neuer EUV-Technologie
ZEISS CEO Michael Kaschke: „ZEISS ist im Wan­del vom glo­ba­len Tech­no­lo­gie­füh­rer zum Gestal­ter von Märkten.“

Die ZEISS Gruppe hat ihren kon­ti­nu­ier­li­chen Wachs­tums­kurs fort­ge­setzt, denn auch im abge­schlos­se­nen Geschäfts­jahr 2018/19 (Bilanz­stich­tag: 30. Sep­tem­ber 2019) stie­gen Umsatz und Gewinn auf neue Höchst­stände. Der Umsatz wuchs um 11 Pro­zent auf 6,428 Mil­li­ar­den Euro (Vor­jahr: 5,817 Mrd. Euro), berei­nigt um Wäh­rungs- und Kon­so­li­die­rungs­kreis­ef­fekte (ver­gleich­bar) sind es 8 Pro­zent. Auch das Ergeb­nis vor Zin­sen und Steu­ern (EBIT) lag mit 1,063 Mil­li­ar­den Euro deut­lich über dem Vor­jah­res­ni­veau (772 Mio. Euro). Die EBIT-Marge lag bei 17 Pro­zent. Der Auf­trags­ein­gang stieg um 9 Pro­zent auf erst­mals 6,575 Mil­li­ar­den Euro.

„Alle ZEISS Spar­ten haben sich her­vor­ra­gend ent­wi­ckelt. Das ist gerade auch im Umfeld eines unsi­che­ren Wirt­schafts­kli­mas und tief grei­fen­den Struk­tur­wan­dels in ver­schie­de­nen Indus­trien durch­aus bemer­kens­wert“, sagte Vor­stands­vor­sit­zen­der Prof. Dr. Michael Kaschke, und ergänzte: „ZEISS hat sich kon­se­quent auf sol­che Sze­na­rien vor­be­rei­tet und hat mit sei­ner Unter­neh­mens­stra­te­gie ZEISS Agenda 2020 das Unter­neh­men zukunfts- und auch wider­stands­fä­hig posi­tio­niert. ZEISS ist im Wan­del, in vie­len Spar­ten und Berei­chen vom glo­ba­len Tech­no­lo­gie­füh­rer auch zum Gestal­ter des Mark­tes zu werden.“

In allen vier Spar­ten ver­zeich­nete die ZEISS Gruppe in 2018/19 ein robus­tes Wachs­tum. Eine sehr gute wirt­schaft­li­che Ent­wick­lung zeigte die Sparte Semi­con­duc­tor Manu­fac­tu­ring Tech­no­logy und erreichte so einen Umsatz­re­kord – auch dank der Markt­ein­füh­rung der EUV-Tech­no­lo­gie. Die ers­ten hoch­wer­ti­gen End­ge­räte mit Chips, die mit ZEISS EUV-Opti­ken pro­du­ziert wur­den, sind bereits auf dem Markt ver­füg­bar. Die Sparte Indus­trial Qua­lity & Rese­arch spürte im Bereich Mess­tech­nik und Qua­li­täts­si­che­rung die schwa­che Ent­wick­lung der Auto­mo­bil­märkte, konnte aber durch die Akqui­si­tion der GOM GmbH zusätz­li­ches Wachs­tum in Ober­flä­chen­mes­sung und ‑digi­ta­li­sie­rung gene­rie­ren. Das Mikro­sko­pie­ge­schäft hat sich sta­bi­li­siert und über­traf die Erwartungen.

Die Sparte Medi­cal Tech­no­logy konnte von Wachs­tums­bei­trä­gen aus neu in den Markt ein­ge­führ­ter Inno­va­tio­nen pro­fi­tie­ren und erzielte vor allem in APAC hohes Wachs­tum. Sowohl die Nach­frage nach Lösun­gen für die Mikro­chir­ur­gie als auch für die Oph­thal­mo­lo­gie stieg an. Der stra­te­gi­sche Geschäfts­be­reich Vision Care der Sparte Con­su­mer Mar­kets wuchs über dem Markt und dem Wett­be­werb – beson­ders in Schwel­len­län­dern – und über­traf im Umsatz erst­mals die Mil­li­ar­den­grenze. Im Bereich Con­su­mer Pro­ducts bleibt das Geschäft mit Spie­gel­re­flex-Foto­ob­jek­ti­ven unter Druck, ins­be­son­dere das Spie­gel­re­flex-Sor­ti­ment für Kame­ras war rück­läu­fig. Das Geschäft mit Objek­ti­ven für spie­gel­lose Kame­ras konnte hin­ge­gen zulegen.

Kenn­zah­len

Die ZEISS Gruppe erzielte 2018/19 rund 90 Pro­zent ihres Umsat­zes außer­halb Deutsch­lands. Mit einer Umsatz­stei­ge­rung von ver­gleich­bar 15 Pro­zent wurde die posi­tive Geschäfts­ent­wick­lung wei­ter­hin beson­ders von den sich dyna­misch ent­wi­ckeln­den Volks­wirt­schaf­ten der Region APAC getra­gen. ZEISS konnte in der Region EMEA mit einem Umsatz­plus von ver­gleich­bar 8 Pro­zent wei­ter wach­sen. In der Region Ame­ri­cas lag der Umsatz mit 1,347 Mil­li­ar­den Euro ver­gleich­bar 2 Pro­zent über dem Vor­jah­res­wert. Hier hat ZEISS das Wachs­tums­po­ten­zial noch nicht ausgeschöpft.

Die Inno­va­ti­ons­stra­te­gie des Unter­neh­mens zeigt sich deut­lich in den um 10 Pro­zent gestei­ger­ten Auf­wen­dun­gen für For­schung und Ent­wick­lung: Im Geschäfts­jahr 2018/19 belie­fen sich die Aus­ga­ben auf 705 Mil­lio­nen Euro (2017/18: 642 Mio. Euro). Unter­stützt wird die Stra­te­gie durch hohe Inves­ti­tio­nen in Sach­an­la­gen, die sich im Berichts­zeit­raum eben­falls deut­lich auf 437 Mil­lio­nen Euro1 (2017/18: 244 Mio. Euro) erhöh­ten. Dem stan­den Abschrei­bun­gen in Höhe von 234 Mil­lio­nen Euro2 (2017/18: 164 Mio. Euro) gegen­über. „Die fokus­sierte Inno­va­ti­ons­stra­te­gie von ZEISS, ver­bun­den mit hohen Auf­wen­dun­gen und Inves­ti­tio­nen, ist ein Grund­pfei­ler für das beschleu­nigte Wachs­tum“, so Finanz­vor­stand Dr. Chris­tian Mül­ler. Über die bis­he­ri­gen Maß­nah­men hin­aus­ge­hende Anstren­gun­gen in die Nach­hal­tig­keit sieht ZEISS dabei als Teil sei­ner Ver­ant­wor­tung. Auf dem Weg hin zu einem kli­ma­neu­tra­len Unter­neh­men hat das Unter­neh­men beschlos­sen, den Ener­gie­be­zug in Deutsch­land bis 2022 auf CO2-Neu­tra­li­tät umzu­stel­len. „Mit sehr vie­len kon­kre­ten Maß­nah­men zur CO2-Min­de­rung und zum Kli­ma­schutz machen wir dabei einen ech­ten Unter­schied“, so Müller.

Zu den erfolg­reich abge­schlos­se­nen Akqui­si­tio­nen des Geschäfts­jah­res zäh­len Ian­TECH Inc., ein Spe­zia­list für mikro­in­va­sive Kata­rakt­chir­ur­gie, mit Sitz in Reno (USA), und die GOM GmbH, ein füh­ren­der Anbie­ter von Hard- und Soft­ware für die auto­ma­ti­sierte 3‑D-Koor­di­na­ten­mess­tech­nik, mit Haupt­sitz in Braun­schweig. Im Okto­ber 2019 wurde bekannt gege­ben, dass ZEISS in die Sen­orics GmbH inves­tiert und eine tech­no­lo­gi­sche Koope­ra­tion mit dem Sen­so­rik Start-up-Unter­neh­men aus Dres­den ein­geht. Ende Novem­ber 2019 wurde die voll­stän­dige Akqui­si­tion von SAXONIA Sys­tems AG bekannt gege­ben. ZEISS hatte bereits Ende 2018 25 Pro­zent an dem Soft­ware­spe­zia­lis­ten aus Dres­den erwor­ben. „Im Rah­men unse­rer Koope­ra­tio­nen und Akqui­sen suchen wir immer nach Part­nern, mit denen wir unsere Tech­no­lo­gie- und Soft­ware-Kom­pe­tenz aus­bauen kön­nen“, erläu­tert Kaschke. „So erschlie­ßen wir gezielt Tech­no­lo­gie­fel­der und trei­ben stra­te­gisch wich­tige Digi­tal­pro­jekte inner­halb der ZEISS Gruppe voran.“

Die Net­to­li­qui­di­tät lag zum Stich­tag 30. Sep­tem­ber 2019 bei 1.548 Mil­lio­nen Euro. Sie ver­rin­gerte sich gegen­über dem Vor­jahr (2.120 Mio. Euro) im Wesent­li­chen auf­grund der Akqui­si­tio­nen, bie­tet aber wei­ter­hin genü­gend Spiel­raum für stra­te­gi­sche Akqui­si­tio­nen und Investitionen.

Der Free Cash­flow belief sich auf 806 Mil­lio­nen Euro (2017/18: 752 Mio. Euro). Das Eigen­ka­pi­tal stieg um 6 Pro­zent auf 3.990 Mil­lio­nen Euro (30. Sep­tem­ber 2018: 3.763 Mio. Euro).

An die Carl-Zeiss-Stif­tung als Allein­in­ha­be­rin der Akti­en­an­teile des Stif­tungs­un­ter­neh­mens Carl Zeiss AG wird der Haupt­ver­samm­lung der Carl Zeiss AG eine Divi­dende in Höhe von 75 Mil­lio­nen Euro vor­ge­schla­gen. 1889 gegrün­det, ist die Carl-Zeiss-Stif­tung eine der ältes­ten pri­va­ten und eine der größ­ten wis­sen­schafts­för­dern­den Stif­tun­gen in Deutschland.

Zum Stich­tag 30. Sep­tem­ber 2019 beschäf­tigte ZEISS in sei­nen welt­wei­ten Unter­neh­mens­ein­hei­ten 31.260 Mit­ar­bei­ter – 17.950 davon außer­halb Deutsch­lands. Die Zahl der Mit­ar­bei­ter stieg welt­weit um 7 Pro­zent. Schwer­punkt des Auf­baus war Deutsch­land mit 1.243 neuen Mit­ar­bei­tern. Zum zehn­ten Mal in Folge wur­den die Mit­ar­bei­ter am Unter­neh­mens­er­folg auch 2019 mit ins­ge­samt 42 Mil­lio­nen Euro beteiligt.

„Das zehnte Rekord­jahr in Folge bestä­tigt, dass wir mit unse­rer Unter­neh­mens­stra­te­gie ZEISS Agenda 2020 auf dem rich­ti­gen Kurs lie­gen. Die­ser anhal­tende Erfolg ist auch Aus­druck des lang­jäh­ri­gen Ver­trau­ens unse­rer Kun­den und Part­ner in ZEISS. Dafür möchte ich mich im Namen des Vor­stands aus­drück­lich bedan­ken. Die Leis­tun­gen der ZEISS Gruppe wären ohne unsere enga­gier­ten Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­tern, die durch ihren Ein­satz und ihre Tat­kraft immer wie­der das Ver­trauen der Kun­den erar­bei­ten, undenk­bar. Dafür sind wir unse­ren über 31.000 Zeissia­nern sehr dank­bar“, so Kaschke.

Aus­blick: Wachs­tum und Resi­li­enz verbinden

Das Wirt­schafts­wachs­tum hat sich in die­sem Jahr wei­ter ver­lang­samt. Auch für das nächste Jahr wird ein wei­te­rer Rück­gang des gegen­wär­ti­gen Wachs­tums erwar­tet. Die Risi­ken im Welt­han­del stei­gen wei­ter­hin, eine Ent­span­nung durch den not­wen­di­gen Abbau von Han­dels­hemm­nis­sen ist nicht erkenn­bar: „Der der­zei­tige Auf­trags­ein­gang ist Grund für Opti­mis­mus, aber wir gehen nicht davon aus, dass sich ZEISS bei allen eige­nen Stär­ken von kon­junk­tu­rel­len Schwan­kun­gen kom­plett abkop­peln kann. Des­we­gen arbei­ten wir gezielt an der Stär­kung unse­rer Anpas­sungs­fä­hig­keit und Wider­stands­kraft“, so Kaschke. „Das Ziel für das Geschäfts­jahr 2019/20 ist eine erneute Umsatz­stei­ge­rung und eine wei­ter­hin hohe EBIT-Marge von über 10 Pro­zent – ein her­aus­for­dern­des Ziel auf­grund des kon­junk­tu­rel­len Abschwungs und der Anfor­de­rung, unsere hohen Auf­wen­dun­gen in For­schung und Ent­wick­lung beizubehalten.“

Den voll­stän­di­gen Text sowie wei­tere Infor­ma­tio­nen fin­den Sie hier.

Pres­se­kon­takt:

Jörg Nit­schke
Pressesprecher
ZEISS Gruppe
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