Aktuelles › Bund för­dert zweite For­schungs­cam­pus-Phase für die Ent­wick­lung neuer dia­gnos­ti­scher Tests

Infek­ti­ons­dia­gnos­tik in Jena

Infec­to­Gno­stics soll in den kom­men­den fünf Jah­ren erneut inner­halb der Initia­tive „For­schungs­cam­pus – öffent­lich-pri­vate Part­ner­schaft für Inno­va­tio­nen“ vom Bun­des­mi­nis­te­rium für Bil­dung und For­schung (BMBF) geför­dert wer­den. Bei der fina­len Ver­tei­di­gung des Cam­pus-Kon­zepts Anfang März hatte die Jury eine För­der­emp­feh­lung für den Jenaer For­schungs­cam­pus aus­ge­spro­chen. Mit einer För­de­rung von bis zu 10 Mio. Euro wird der Cam­pus seine For­schung zu Infek­ti­ons­dia­gnos­tik und Resis­tenz­be­stim­mung künf­tig aus­wei­ten: Neben neuen Anwen­dungs­fel­dern in der Human- und Vete­ri­när­me­di­zin (z.B. bei Zoo­no­sen) wird künf­tig auch die Bestim­mung des Impf­sta­tus und die Resis­tenz­tes­tung bei Umwelt­kei­men eine Rolle spie­len. In einem neuen Begleit­for­schungs­pro­jekt wird zudem unter­sucht, wie moderne dia­gnos­ti­sche Tech­no­lo­gien bes­ser im All­tag von Arzt­pra­xen inte­griert wer­den können.

Der mehr­stu­fige externe Begut­ach­tungs­pro­zess für die For­schungs­cam­pus-För­de­rung des BMBF wurde im März 2020 mit einer Prä­sen­ta­tion und münd­li­chen Ver­tei­di­gung der neuen Cam­pus-Stra­te­gie „Infec­to­Gno­stics 2025“ in Ber­lin erfolg­reich abge­schlos­sen – die hoch­ran­gig besetzte Jury sprach eine aus­drück­li­che För­der­emp­feh­lung für den Jenaer For­schungs­cam­pus aus. In der zusam­men­fas­sen­den Beur­tei­lung hob die Jury unter dem Vor­sitz von Pro­fes­sor Dr. Dr. h.c. mult. Ernst Theo­dor Riet­schel ins­be­son­dere das Kon­zept zur Wei­ter­ent­wick­lung des Cam­pus und die bis­he­ri­gen Erfolge der ers­ten För­der­phase posi­tiv hervor.

Die öffent­lich-pri­vate Part­ner­schaft von 24 Part­nern aus For­schung, Indus­trie und Kli­nik wird mit der erneu­ten För­de­rung seine For­schung zur Infek­ti­ons­dia­gnos­tik in den nächs­ten fünf Jah­ren the­ma­tisch aus­wei­ten. „Nach­dem wir in der ers­ter Phase bereits eine sehr gute Zusam­men­ar­beit für Dia­gnos­tik in der Human­me­di­zin eta­bliert haben, wol­len wir künf­tig diese Koope­ra­tion von Wirt­schaft, Wis­sen­schaft und Medi­zin auf Augen­höhe auch in zusätz­li­chen Anwen­dungs­fel­dern aus­bauen“, erläu­tert Prof. Dr. Jür­gen Popp, Spre­cher des InfectoGnostics-Vorstands.

Offene Tech­no­lo­gie-Platt­for­men und Begleit­for­schung in regio­na­len Arztpraxen

Von 2015 bis 2020 wid­mete sich die For­schung im zen­tra­len Cam­pus­pro­jekt vor allem der Erre­ger- und Resis­tenz­be­stim­mung bei Lun­gen­ent­zün­dun­gen bei immun­ge­schwäch­ten Pati­en­ten. In den kom­men­den fünf Jah­ren ent­ste­hen nun dar­auf auf­bau­ende, offene Tech­no­lo­gie-Platt­for­men, die sowohl eine schnelle und umfas­sende Infek­ti­ons­dia­gnos­tik beim Men­schen rea­li­sie­ren, aber auch wei­tere Tests zur Krebs­früh­erken­nung, zur Bestim­mung des Impf­sta­tus oder zur Dia­gnos­tik bei Zoo­no­sen – Erkran­kun­gen, die zwi­schen Tier und Mensch über­tra­gen wer­den – ermöglichen.

Zudem ist erst­mals eines der neuen Pro­jekte als Begleit­for­schung kon­zi­piert, um Erfah­rung mit neuen Test­ver­fah­ren in regio­na­len Arzt­pra­xen zu unter­su­chen und einen Dia­log zwi­schen Ärz­ten, For­schern und Tech­no­lo­gie­ent­wick­lern auf­zu­bauen. „Für uns als Ärzte ist es ent­schei­dend, dass neue Tech­no­lo­gien auch in den Arbeits­all­tag einer Pra­xis oder Kli­nik pas­sen und von Ärz­ten und Pati­en­ten ange­nom­men wer­den. Die sys­te­ma­ti­sche Unter­su­chung in einem sol­chen Pro­jekt ist ein wich­ti­ger Schritt, um die Dia­gnos­tik in der all­ge­mein­me­di­zi­ni­schen Ver­sor­gung zu ver­bes­sern“, erläu­tert Prof. Dr. Bet­tina Löff­ler, medi­zi­ni­sche Bera­te­rin des Infec­to­Gno­stics-Vor­stands und kli­ni­sche Mikro­bio­lo­gin am Uni­kli­ni­kum Jena.

For­schungs­cam­pus setzt auf „One Health“-Ansatz

Die Cam­pus-Stra­te­gie folge dem­nach einem „One Health“-Ansatz wie Jür­gen Popp erklärt: „Infek­ti­ons­er­kran­kun­gen sind eine glo­bale Her­aus­for­de­rung – das hat nicht zuletzt auch die der­zei­tige Covid-19-Pan­de­mie gezeigt. Sol­chen Her­aus­for­de­run­gen muss man sich mit inter­dis­zi­pli­nä­rer Exper­tise wid­men und Part­ner aus allen rele­van­ten Gesell­schafts­be­rei­chen ein­bin­den. Nur so gelan­gen Erkennt­nisse aus For­schung und Tech­no­lo­gie­ent­wick­lung schnell in die Anwen­dung und kom­men der Gesell­schaft zu Gute.“

Die voll­stän­dige Pres­se­mit­tei­lung fin­den Sie hier.