Aktuelles › OptoNet Pressemitteilung • Photonikbranche in der Krise auf Kurs
Laut einer Umfrage des Thüringer Branchennetzwerkes OptoNet e.V. gelingt es dem Großteil der Unternehmen und Forschungseinrichtungen, sich den veränderten Bedingungen aktiv zu stellen. In den vergangenen Wochen wurden unter Hochdruck Produktionsbereiche umstrukturiert, Personalpläne angepasst und strenge Hygienemaßnahmen eingeführt, sodass im Ergebnis in den meisten Unternehmen der Photonikbranche weiter produziert und geforscht werden kann. OptoNet bündelt die aktuellen Bedarfe seiner Mitglieder, bringt deren Forderungen in den politischen Diskurs ein und stellt Veranstaltungen auf digitale Angebote um.
Thomas Bauer, Geschäftsführer des OptoNet e.V., hat mit vielen der 100 Akteure des Netzwerkes in den vergangenen Wochen persönlich gesprochen. Während in anderen Industriezweigen Produktionen stillgelegt oder stark reduziert wurden, laufen in der Photonikbranche die Fertigungsprozesse weitgehend weiter. Viele Unternehmen haben schnell die Voraussetzungen geschaffen, um zahlreichen Beschäftigten die Arbeit im Home-Office zu ermöglichen, aber auch um mit Kunden und Lieferanten im Kontakt zu bleiben.
Produktion läuft weiter • Dank an die Beschäftigten
»Natürlich spielen auch Kurzarbeit, Auftragsrückgänge und zunehmend Probleme in den Lieferketten eine Rolle«, so Thomas Bauer, »aber nicht ein einziges Unternehmen hat bisher die Produktion komplett schließen müssen.« Da die meisten Firmen international sehr gut vernetzt sind, können Auftragsausfälle aus bestimmten Regionen häufig noch kompensiert werden. Auch die breite Ausrichtung der Branche auf verschiedenste Anwender wie Maschinenbau, Medizintechnik oder Informations- und Kommunikationstechnik ermöglicht kurzfristige Reaktionen. Die Geschäftsführerinnen und Geschäftsführer der Unternehmen loben vor allem ihre Beschäftigten, die sich mit viel Enthusiasmus, persönlichem Einsatz und Flexibilität auf Themen wie Kinderbetreuung, Arbeitszeitverlagerung oder Home-Office eingestellt haben.
Weitere Entwicklung abhängig von internationaler Wirtschaft
Einen Blick in die weitere Zukunft wagen die meisten OptoNet-Mitglieder jedoch nicht. Wie sich die Krise langfristig auswirkt, ist auch davon abhängig, wie lange der Shutdown in Deutschland und anderen Industrienationen andauert und welche Folgen sich daraus für die Kunden- und Lieferantennetzwerke ergeben. Mit Sorge schauen viele Unternehmer auf das USA-Geschäft, während sie gleichzeitig von positiven Signalen aus Asien berichten.
Weitere staatliche Unterstützung notwendig
Die vom Land Thüringen und vom Bund aufgelegten Hilfsprogramme in Form von Zuschüssen, Krediten und Kurzarbeitergeld werden von den Befragten größtenteils begrüßt, vor allem das Kurzarbeitergeld wird genutzt.
»Wir sind bereit, unsere Zukunft selber zu gestalten. Das globale Ausmaß dieser Krise erfordert aber dringend flankierende Maßnahmen auch für die Photonikbranche«, so Dr. Torsten Poßner, Unternehmer und Vorstandsvorsitzender des OptoNet. Von den Mitgliedern genannt wurden z.B. die Durchführung von Qualifizierungsmaßnahmen, die Auflage von Förderprogrammen aber auch Maßnahmen zur Stabilisierung der liquiden Mittel und der Eigenkapitalquote der Unternehmen bis hin zur Organisation der Kinderbetreuung. Die Photonikbranche ist in Thüringen durch eine enge Verzahnung von Industrie und Forschung geprägt. Deshalb ist vor allem die aktive Förderung von Forschungs- und Entwicklungskooperationen durch das Land notwendig, um den nach der Krise notwendigen Anpassungsprozess der industriellen Strukturen nachhaltig zu begleiten.
OptoNet bündelt Bedarfe und stellt Formate um
OptoNet e.V. bündelt die Vorschläge seiner Mitglieder und stellt diese bei den politischen Entscheidungsträgern zur Diskussion. Auf Landesebene ist OptoNet aktiver Teil der Cross-Cluster-Initiative Thüringen (CCIT), in der sich die Thüringer Netzwerke zusammengeschlossen haben, um die Unternehmen in der Krise bestmöglich zu unterstützen. Die Geschäftsstelle stimmt sich dabei eng mit dem Vorstand des Netzwerkes ab, in dem sowohl kleine und mittelständische Unternehmen, die großen Thüringer Unternehmen JENOPTIK und ZEISS als auch Forschungseinrichtungen vertreten sind. Als Ausgleich für zurzeit nicht realisierbare Veranstaltungsformate wurden digitale Netzwerktreffen konzipiert und bereits erste Webinare durchgeführt.
Pressekontakt
Nora Kirsten
Kommunikation & Veranstaltungen