Aktuelles › Photonics West 2019: Fraunhofer IOF zeigt neue Technologien für die Erdbeobachtung
Die Photonics West in San Francisco gilt als eine der internationalen Weltleitmessen der optischen Technologien und zugleich als globaler Branchentreffpunkt für Wissenschaft und Wirtschaft. Das Fraunhofer-Institut für Angewandte Optik und Feinmechanik IOF aus Jena ist einer von rund 40 Thüringer Ausstellern, die vom 5. bis 7. Februar 2019 ihr geballtes Optik-Know-How auf dem Deutschen Gemeinschaftsstand im Moscone Center präsentieren. Einer der Trends in diesem Jahr sind optische Technologien für die Erdbeobachtung.
Ende Januar wird die globale Optik- und Photonik-Community ein weiteres Mal auf der Photonics West in San Francisco zusammenkommen. Als Fachmesse mit über 5.000 Vorträgen und einer Ausstellung mit mehr als 1.300 Ausstellern sowie 20.000 Besuchern gilt sie als das größte Branchenevent für die Photonikindustrie. Unter den Highlight-Themen dieses Jahres finden sich neben Quantentechnologien auch Entwicklungen im Bereich der Additiven Fertigung oder Fügetechnologien, die in der Erdbeobachtung zum Einsatz kommen. Das Fraunhofer-Institut für Angewandte Optik und Feinmechanik IOF trägt mit einer Vielzahl neuer Lösungen für Forschung und Industrie zu diesen Trends bei.
Ultrapräzise Oberflächenbearbeitung mittels Lithografie
Die Integration mehrerer optischer Funktionen in einem einzigen Element ermöglicht kleinere Baugrößen komplexer optischer Hochleistungssysteme. Beispielsweise verwenden Abbildungsspektrometer vom Offner-Typ eine reflektierende Gitterstruktur an einer kugelförmigen Oberfläche. Eine ultrapräzise bearbeitete Oberfläche wurde durch direkte Lithografie mit direktem Schreiben und eine anschließende Ätzübertragung unter Verwendung eines reaktiven Plasmaprozesses strukturiert. Das Fraunhofer IOF zeigt dazu ein abbildendes Spektrometer, das Teil der DESIS-Weltraummission wurde und seit letztem Sommer von der ISS aus Informationen über den aktuellen Zustand von Land- und Wasserflächen liefert.
Fügetechnik ohne Kleben
Die Anforderungen an spektroskopische Systeme sind immens. Experten vom Fraunhofer-Institut für angewandte Optik und Feinmechanik in Jena können erstmals kompakte Prisma-Gitter-Prisma-Systeme durch direktes Bonden dauerhaft und ohne Klebstoffe verbinden. Die Technologie eignet sich besonders für Präzisionsoptik im Vakuum und wurde für den Weltraumeinsatz getestet. Neben Anwendungen in der Luft- und Raumfahrt eignet sich die Technologie natürlich auch für andere Vakuumanwendungen, zum Beispiel für Präzisionsoptik oder hochsensible Interferometer.
Lasertechnik für Quantentechnologien
Wissenschaftler am Fraunhofer IOF haben eine stabile, weltraumtaugliche Quelle für verschränkte Photonenpaare entwickelt. Solche verbundenen oder »verschränkte« Photonenpaare sollen in Zukunft in sicheren Verschlüsselungstechnologien verwendet werden. Im Zentrum der Forschung stehen ausgereifte Lasertechnologien zur Herstellung und Messung quantenmechanischer Eigenschaften von Photonen oder Atomen. Diese werden Teil einer neuen Generation von weltraumgestützten Lasersystemen sein, die eine schnellere und sicherere Kommunikation zwischen Satelliten sowie zwischen Satelliten und Bodenstationen ermöglichen.