Aktuelles › Ver­ein für Netz­werk ›wis­sen­schaft­lich-tech­ni­scher Lernorte‹

Neu gegrün­de­ter witelo e.V. will Schü­ler für Natur­wis­sen­schaf­ten und Tech­nik begeistern

Witelo Gruppenbild
Der neu gewählte Vor­stand des witelo e.V. (v.l.n.r.): Dr. Franz Fer­di­nand von Fal­ken­hau­sen (Bei­sit­zer, Carl Zeiss För­der­fonds), Nadine Cunäus (Bei­sit­ze­rin, Carl Zeiss Jena GmbH), Dr. Chris­tina Walt­her (Geschäfts­füh­re­rin, witelo e.V.), Manuela Meyer (2. Vor­sit­zende, Fried­rich-Schil­ler-Uni­ver­si­tät Jena), Wil­fried Röpke (1. Vor­sit­zen­der, Wirt­schafts­för­de­rungs­ge­sell­schaft Jena mbH), Dr. Götz Blan­ken­burg (Schatz­meis­ter, Ernst-Abbe-Hoch­schule Jena) (Foto: JenaWirtschaft/ Tina Peißker)

Ein neues For­mat für bewährte gute Arbeit: Der Koope­ra­ti­ons­ver­bund „wis­sen­schaft­lich-tech­ni­sche Lern­orte in Jena“, der vor vier Jah­ren durch eine Initia­tive der Carl Zeiss AG, der Stadt Jena und dem Ima­gi­nata e.V. ins Leben geru­fen wurde, hat sich auf eigene Beine gestellt. Ges­tern wurde der Ver­ein witelo e.V. in Jena gegrün­det. Ziel sei­ner Arbeit ist es, Kin­der und Jugend­li­che für die soge­nann­ten MINT-Fächer, also Mathe­ma­tik, Infor­ma­tik, Natur­wis­sen­schaf­ten und Tech­nik, zu begeis­tern. Ers­ter Vor­sit­zen­der des Ver­eins ist Wil­fried Röpke, Geschäfts­füh­rer der Jenaer Wirt­schafts­för­de­rung. Das Tages­ge­schäft führt wei­ter­hin die bis­he­rige Pro­jekt­lei­te­rin des Ver­bun­des, Dr. Chris­tina Walther.

Mit rund 50 Netz­werk-Part­nern und ins­ge­samt fast 90 Pro­jek­ten zur wis­sen­schaft­lich-tech­ni­schen Bil­dung hat sich witelo in Jena und Umge­bung gut eta­bliert. Seit 2015 und 2016 unter­stüt­zen wei­tere Part­ner aus Indus­trie und Kom­mune die Arbeit der „Lern­orte“. Der Ver­ein wurde nun gegrün­det, um die gemein­same Arbeit zu ver­ste­ti­gen. „Unsere Ziele im Ver­ein blei­ben die glei­chen wie bis­her“, so die neue Geschäfts­füh­re­rin Dr. Walt­her. „Kin­der und Jugend­li­che sol­len erfah­ren, wie wich­tig ein natur­wis­sen­schaft­li­ches und tech­ni­sches Ver­ständ­nis in ihrem All­tag ist – aber auch, wel­che beruf­li­chen Per­spek­ti­ven es in den MINT-Fächern gibt.“ Eine aktive Rolle spie­len die rund 60 Part­ner­leh­re­rin­nen und ‑leh­rer an Jenaer Schu­len, mit denen Koope­ra­ti­ons­pro­jekte zwi­schen Schu­len, Wis­sen­schaft und Wirt­schaft umge­setzt wer­den. Gemein­sam mit die­sen Part­nern rea­li­siert witelo viel­fäl­tige Pro­jekte für die Tech­ni­ker, Inge­nieure und Fach­ar­bei­ter von mor­gen: Zahl­rei­che Arbeits­ge­mein­schaf­ten an Schu­len und Jugend­zen­tren, Feri­en­an­ge­bote, Pra­xis­tage, Expe­ri­men­tier-Work­shops oder die Betreu­ung von Fach­ar­bei­ten – das Alters­spek­trum reicht von der ers­ten bis zur 13. Klasse. Dafür ste­hen dem Ver­ein jähr­lich rund 90.000 Euro zur Verfügung.

Und diese viel­fäl­tige Arbeit wird auch natio­nal aner­kannt. Im Mai wur­den die „wis­sen­schaft­lich-tech­ni­schen Lern­orte“ als ein­zi­ger Jenaer Bei­trag 2016 als „Ort im Land der Ideen“ von der Bun­des­re­gie­rung und dem Bun­des­ver­band der Deut­schen Indus­trie (BDI) ausgezeichnet.

Ein Preis, der den Ver­ein in sei­ner Arbeit bestärkt. Denn in Jena spiele der MINT-Nach­wuchs für die Tech­no­lo­gie­bran­chen und die Wis­sen­schaft eine essen­ti­elle Rolle, sagte der neue Vor­sit­zende des Ver­eins und Chef von Jena­Wirt­schaft, Wil­fried Röpke: „Jenaer Unter­neh­men – vom Hand­werks­be­trieb bis zum High-Tech-Unter­neh­men – sind auf natur­wis­sen­schaft­lich und tech­nisch gut aus­ge­bil­dete Azu­bis, Fach­ar­bei­ter und Hoch­schul­ab­sol­ven­ten ange­wie­sen, um wei­ter­hin wirt­schaft­lich erfolg­reich zu sein.“

Und auch auf der poli­ti­schen Ebene ist der Ver­ein aktiv. „Wir wol­len die Öffent­lich­keit und auch poli­ti­sche Ent­schei­dungs­trä­ger für das Thema sen­si­bi­li­sie­ren“, erklärte der Jenaer Dezer­nent für Fami­lie, Bil­dung und Sozia­les, Frank Schen­ker. „Wir brau­chen drin­gend mehr MINT-Leh­rer, und wer­den uns dafür auch bei der Lan­des­re­gie­rung ein­set­zen“, so Schen­ker. Neben den beacht­li­chen Initia­ti­ven aus der pri­va­ten Wirt­schaft sei eine stär­kere Unter­stüt­zung und Schwer­punkt­set­zung auf MINT-Aus­bil­dung von Sei­ten der Poli­tik oft wün­schens­wert, erklärte der Jenaer Bildungsdezernent.

Als Mit­in­itia­tor und größ­ter Unter­stüt­zer von witelo ist ZEISS von Anfang an dabei. Der Vor­sit­zende des Carl Zeiss För­der­fonds, Dr. Franz Fer­di­nand von Fal­ken­hau­sen, freut sich über die Ver­ste­ti­gung der witelo-Pro­jekte durch den neuen Ver­ein. „Mit der Ver­eins­grün­dung set­zen wir ein kla­res, lang­fris­ti­ges Bekennt­nis zur MINT-För­de­rung in Jena mit fes­ten Struk­tu­ren und eta­blier­ten Part­nern.“ Alle, egal ob Unter­neh­men, Wis­sen­schafts­ein­rich­tun­gen oder Pri­vat­per­so­nen, denen das Thema MINT-Bil­dung am Her­zen läge, seien ein­ge­la­den, sich aktiv im witelo e.V. ein­zu­brin­gen, so von Falkenhausen.

Und was pas­siert jetzt, unmit­tel­bar nach der Ver­eins­grün­dung? Dies weiß die neue Geschäfts­füh­re­rin Dr. Chris­tina Walt­her: „Der witelo e.V. gibt uns die Struk­tur, die nächste große Arbeits­auf­gabe anzu­ge­hen: Den Auf­bau des Schü­ler­for­schungs­zen­trums Jena. Mit Unter­stüt­zung der STIFT, der Stif­tung für Tech­no­lo­gie, Inno­va­tion und For­schung Thü­rin­gen, wol­len wir Räume schaf­fen, an denen Kin­der und Jugend­li­che ihr Inter­esse an Natur­wis­sen­schaft und Tech­nik ent­de­cken und ver­tie­fen kön­nen.“ Für die­ses Vor­ha­ben hät­ten laut Walt­her bereits ver­schie­dene Jenaer Schu­len Inter­esse an den witelo-„Forscherclubs“ bekun­det. In die­sen kön­nen Schü­le­rin­nen und Schü­ler indi­vi­du­ell in den Berei­chen Mathe­ma­tik, Infor­ma­tik, Phy­sik und Tech­nik For­schungs­fra­gen nach­ge­hen und erste Erfah­run­gen im wis­sen­schaft­li­chen Arbei­ten sam­meln. Außer­dem könn­ten Jugend­li­che ab Klasse 10 an der AG Che­mie­di­dak­tik der FSU Jena aktu­elle For­schungs­fel­der ken­nen­ler­nen und bei­spiels­weise Semi­nar­fach­ar­bei­ten anfer­ti­gen, so Walther.

Hin­ter­grund:
witelo wurde als Koope­ra­ti­ons­ver­bund 2012 gegrün­det. Er gibt Leh­rern, Schü­lern und Eltern einen Über­blick über die Mög­lich­kei­ten außer­schu­li­schen Ler­nens in der Region Jena und möchte sie gezielt bei der Suche nach Pro­jek­ten und The­men unter­stüt­zen. Ein wei­te­res Ziel ist die Koope­ra­tion und För­de­rung bestehen­der Ange­bote sowie die För­de­rung und Beglei­tung neuer Initia­ti­ven. Wei­ter­hin soll gemein­sam mit den Pro­jekt­part­nern die Qua­li­tät der Ange­bote gesi­chert und wei­ter­ent­wi­ckelt wer­den. Am 15.06.2016 wurde der Ver­ein witelo e.V. gegründet.

Unter­stüt­zer und Förderer:
Ein brei­tes Bünd­nis aus Stadt, Wirt­schaft und Insti­tu­tio­nen unter­stützt witelo. Finan­ziert wird die Arbeit des Ver­eins über Unter­stüt­zer und Förderer:

Unter­stüt­zer:      
Carl Zeiss AG
Stadt Jena
Wirt­schafts­för­de­rungs­ge­sell­schaft Jena mbH

Haupt­för­de­rer:   
Jenaer Antriebs­tech­nik GmbH
NUMERIK JENA GmbH
Stadt­werke Ener­gie Jena-Pößneck GmbH

För­de­rer:         
Ana­ly­tik Jena AG
Jena-Optro­nik GmbH
j‑fiber GmbH

Aus­zeich­nung als „Ort im Land der Ideen“
Im Mai 2016 wurde witelo – „Wis­sen­schaft­lich-tech­ni­sche Lern­orte“ als einer von 100 Preis­trä­gern des Wett­be­werbs „Aus­ge­zeich­nete Orte im Land der Ideen“ 2016 aus­ge­zeich­net. Unter dem Motto „Nach­barschafftInno­va­tion – Gemein­schaft als Erfolgs­mo­dell“ lie­fert das Pro­jekt nach Ein­schät­zung einer hoch­ka­rä­ti­gen Jury eine über­zeu­gende Ant­wort auf die Frage, wie gemein­schaft­li­ches Han­deln inno­va­tive Lösun­gen für Her­aus­for­de­run­gen von mor­gen bie­ten kann. Mit dem Wett­be­werb wür­di­gen die Initia­tive „Deutsch­land – Land der Ideen“ und die Deut­sche Bank zukunfts­wei­sende Ideen, die die Poten­ziale von Nach­bar­schaft im Sinne von Gemein­schaft, Koope­ra­tion und Ver­net­zung nut­zen und so einen gesell­schaft­li­chen Mehr­wert zur Lösung von gegen­wär­ti­gen oder künf­ti­gen Her­aus­for­de­run­gen schaffen.

Ins­ge­samt gab es rund 1.000 Bewer­bun­gen. Witelo wurde als ein­zi­ger Jenaer Bei­trag ausgezeichnet.

„Deutsch­land – Land der Ideen“ ist die gemein­same Stand­ort­in­itia­tive von Poli­tik und Wirt­schaft. Sie wurde 2005 von der Bun­des­re­gie­rung und dem Bun­des­ver­band der Deut­schen Indus­trie (BDI) mit dem Ziel gegrün­det, Deutsch­land mit sei­ner Inno­va­ti­ons­kraft und krea­ti­ven Aus­strah­lung nach innen wie nach außen sicht- und iden­ti­fi­zier­bar zu machen.