485. JENAer Optikkolloquium • Industrialisierung mikrooptischer Lösungen
Seit Mai 2018 findet das traditionelle JENAer Carl-Zeiss-Optikkolloquium als JENAer Optikkolloquium am Abbe Center of Photonics auf dem Beutenberg Campus Jena statt. Es ist offen für alle Interessierten aus Forschung, Wirtschaft und Bildung und versteht sich als Forum für neue Technologien rund um die Photonik.
Aufgrund der aktuellen Lage findet das Jenaer Optikkolloqium als Onlineveranstaltung statt.
Industrialisierung mikrooptischer Lösungen • vom high-end Unikat zur high-end Serienanwendung
Dr. Roman Kleindienst • Carl Zeiss Jena GmbH
ZUM THEMA
Infolge ihres stetig gestiegenen Reifegrades halten mikrostrukturierte Optiken in unterschiedlichsten Ausprägungen Einzug in immer mehr optische Systeme. Neben dem hohen Maß an Funktionsintegration, der kompakten und robusten Bauform sowie völlig neuartigen Effekten sorgen eine Vielzahl ausgereifter Mikrostrukturierungstechnologien für die Etablierung mikrooptikbasierter Systeme in großvolumigen Anwendungen beispielsweise im Automotive und Consumer-Markt.
Die Designfreiheit, die sich durch den Einsatz refraktiver, diffraktiver und hybrider Mikrooptiken in modernen optischen Konzepten ergibt, ermöglicht in diesen Märkten disruptive Lösungen und zuweilen völlig neuartige Anwendungen, wie zum Beispiel die Immersion virtueller Bildinhalte mit der Umgebung (Augmented Reality), ultrakompakte Sensorlösungen oder adaptive, integrierte Beleuchtungen. Dabei spielen vor allem neuartige Multiplexing-Technologien eine immer wichtigere Rolle. Durch eine geeignete Kombination mikrooptischer Strukturen werden optische Funktionen in kompakter und robuster Form miteinander kombiniert, was bei einer gesamtheitlichen Betrachtung letztendlich zu einer erheblichen Reduktion von Herstellkosten führt.
Durch die Fortschritte im Bereich der Fertigungstechnologien und Materialen sind neben den technologischen nun häufig auch die wirtschaftlichen Voraussetzungen für den Einsatz qualitativ hochwertiger mikrooptischer Komponenten in großvolumigen Märkten gegeben. Um die mehr als 40-jährige Erfahrung von ZEISS auf dem Gebiet der mikrostrukturierten Optik über die klassischen Anwendungen hinaus auch für Großserienanwendungen nutzbar zu machen, wurde im Jahr 2019 das ZEISS Venture MicroOptics ins Leben gerufen. Dabei werden über Jahrzehnte etablierte Technologieschritte industrialisiert und entlang der gesamten Fertigungskette vom Optikdesign über das mikrooptische Mastering, neuartige Materialien bis hin zu industrialisierten Replikations- und Integrationsprozessen angepasst. Nur durch diesen gesamtheitlichen Ansatz kann die Fertigung qualitativ hochwertiger mikrooptischer Komponenten in hohen Stückzahlen erreicht und das volle Potenzial der Mikrooptik für die breite Masse erschlossen werden. In dem Vortrag wird ein Überblick über die neusten Entwicklungen gegeben. Dabei werden ausgewählte Beispiele für disruptive Lösungen auf Basis unserer Technologieplattform für den Automotive und Consumer-Markt sowie entsprechende massentaugliche Fertigungstechnologien vorgestellt.
ZUM REFERENT
Nach dem Studium der Physikalischen Optik an der Technischen Hochschule Köln war Dr. Roman Kleindienst zwei Jahre als Entwicklungsingenieur im Geschäftsbereich Mikrooptik der Jenoptik L.O.S. GmbH tätig, bevor er eine Stelle als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Fachgebiet „Technische Optik“ an der TU Ilmenau annahm. Er promovierte dort erfolgreich zum Thema „Innovative Methoden für die optische Funktions- und Systemintegration“ und veröffentlichte seine Ergebnisse auf den Gebieten der Mikrooptik, der mikrooptischen Systeme und des Systemdesigns in renommierten Journalen und auf internationalen Konferenzen. Während seiner Promotion war Dr. Kleindienst im Jahr 2009 zudem als Gastwissenschaftler bei den Bell Laboratories in Holmdel, New Jersey, tätig, wo er die Strahlformung und Bildgebung im THz-Bereich erforschte. Neben seiner Tätigkeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter gründete Dr. Roman Kleindienst die ILMOS GmbH, die Beratungsleistungen im Bereich der optischen Technologien anbietet und bei der er für sieben Jahre als Geschäftsführer tätig war. Im März 2017 trat Herr Dr. Kleindienst als Projektleiter im Bereich Mikrostrukturierte Optik bei der Carl Zeiss Jena GmbH am Standort Jena ein und übernahm 2019 unterschiedliche Teamleitungen im ZEISS Venture MicroOptics. Seit April 2021 leitet er die beiden Bereiche Mikrostrukturierte Optik der Carl Zeiss Jena GmbH und ZEISS Ventures MicroOptics.
TEILNAHME & BUCHUNGSKONDITIONEN
- Die Veranstaltung ist offen für alle Interessierten und kann ab sofort gebucht werden.
- Die Teilnahme ist kostenfrei.
- Aufgrund der aktuellen Situation findet die Veranstaltung online statt.
- Alle Teilnehmenden erhalten am Veranstaltungstag um 15 Uhr eine Nachricht mit den Zugangsdaten und Einwahlhinweisen.
HISTORIE
Das JENAer Optikkolloquium geht auf eine Veranstaltungsreihe der Jenaer Zeiss Werke zurück, die 1971 zunächst zur Weiterbildung der Mitarbeiter ins Leben gerufen wurde. Durch die Gewinnung hochkarätiger Referenten entwickelte es sich schnell zu einem wichtigen Diskussionsforum der führenden Optikexperten des Landes.
Nach 1989 wurde das Kolloquium in Zusammenarbeit mit dem Institut für Angewandte Optik der Universität Jena, vertreten durch Prof. Kowarschik, weitergeführt und gewann durch die Beteiligung führender Wissenschaftler und Unternehmen und die Kooperation u.a. mit dem Fraunhofer IOF und dem Leibniz IPHT weiter an Bedeutung.
Das JENAer Optikkolloquium wird unterstützt von: Carl Zeiss AG, Ernst-Abbe-Hochschule Jena, Fraunhofer-Institut für Angewandte Optik und Feinmechanik, Friedrich-Schiller-Universität Jena, JENOPTIK AG, Leibniz-Institut für Photonische Technologien e.V. Veranstalter ist OptoNet e.V.
Veranstaltungsform
Online
Kontakt
Jenaer Optikkolloquium
OptoNet e.V.
03641 327 92 92
ed.muiuqollokkitpo@ofni
https://optikkolloquium.de/
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